Blog-Rolls, Link-Tipps und Tweets gefolgt

Seit ich – nicht erst durch meinem eigenen Twitter-Acount aber doch ziemlich spät – die vielen tollen Blogs und Websites von den vielen nachdenkenden und intelligenten Menschen fand, geht es mir viel besser ;-) Da habe ich nun jahrelang mehr oder weniger einsam vor mich hin getüftelt und gearbeitet, war mir ganz sicher, ich sei so wie ich ticke eine Art außerirdisches Wesen und halte mich besser fern von all dem da draußen – und nun das! ;-)

Über Blog-Rolls, Link-Tipps in Magazinen und letztlich seit Neustem auch über Twitter bin ich auf jede Menge interessanter Menschen und deren Gedanken und Engagement aufmerksam gemacht worden. Und nein, es sind keine gelangweilten Nichstuer, die sich hier die Zeit vertreiben und unnütze Alltagsdinge in die Welt posaunen – es sind viel mehr sehr individuelle und auch durchaus erfolgreiche Persönlichkeiten, die das Internet als offenen Kanal nutzen und wissen, dass sie hier nicht gängigen Anforderungen entsprechen müssen um überhaupt publizieren zu können.

Es scheint eine ganze Menge Leute zu geben, die eben nicht mainstream-kompatibel sind und die werden jetzt alle sichtbar. ;-)

Vielleicht ist das auch einfach eine neue Generation? Oder die in der Gesamtheit der Masse betrachtet Wenigen sind eben auf zentrale Anlaufstellen (Blogs) fokussiert doch ganz schön Viele.

Ich bin begeistert, fast schon überflutet, von den vielen tollen Gedankenansätzen, Berichterstattungen, Veranstaltungs-Tipps und jede Menge Meinung in der „Blogosphere“. Ich glaub` da muss ich auch mal hin. Aktuell ginge das sogar. In Berlin findet gerade die Re-Publica statt (@Schepp: Danke für den Tipp!), dort trifft sich einmal im Jahr die „Deutsche Blogger Elite“ und tauscht sich in Vorträgen und Workshops aus. Die re-publica ist „Die Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft“. O.K. Natürlich fahre ich jetzt nicht Hals über Kopf nach Berlin – aber immerhin, ich habe mich zu einem Regionaltreffen der AGD (Allianz Deutscher Designer) angemeldet, im Juni. Ist ja auch eine Möglichkeit, mal unter „Leute meines Fachs“ zu kommen. Das Angebot ist schier riesig, ich könnte mir echt den Kalender voll packen. Ohne die Infos dazu in eben Blogs und Websites, würde das völlig an mir vorbeiziehen.

Daran muss ich mich jetzt auch erstmal gewöhnen, dass nun offenbar das genaue Gegenteil des vorherigen Zustandes auf mich einströmt: Nein, ich bin nicht mehr alleine mit nur 2 oder 3 Menschen in meinem persönlichen Umfeld, die sich für das interessieren, für was wir uns nunmal interessieren. Es gibt statt dessen unglaublich viele „Andere“ da draußen, für mich alle in Erscheinung getreten durch das Internet, mit denen man sich über „all das“ austauschen könnte oder zumindest nun den Trost hat, dass es sie gibt.

Ich bin sicher, das geht nicht nur mir so, sondern jeder, der sich auf die Suche macht, findet „Interessensverwandte Seelen“ auf diesem Weg. Sehr wahrscheinlich gibt es je nach Art und Ausprägung wirklich prozentual betrachtet nicht allzu viele davon – aber über das Web findet man sie.

Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, es war ein großer Fehler, mich sozusagen abzuschotten. Viel früher hätte ich über den Tellerrand blicken sollen, mich zuversichtlicher oder erkundungsfreudiger auch mal in den „Sozialen Medien“ tummeln können, statt mich im Web fast ausschließlich nur mit meiner Arbeit zu befassen.

So. Jetzt muss ich allerdings erst mal weiter arbeiten ;-)

Bis bald…

Sonja Radke