Der Schmetterlingseffekt – oder ein ganz normaler Tag im social Network

00:00:00
Er ist ein großer Schmetterling und die schillernden Farben seiner Flügel leuchten im Sonnenschein, als er sich von der grauen Betonplatte erhebt und hoch in die warme Luft der Großstadt fliegt, um sich kurz darauf auf einer roten Blume, die sich den Weg durch den harten Beton in die Sonne gekämpft hat, niederzulassen.

Unbeweglich hockt ein junger Mann auf dem warmen Beton und verfolgt mit seiner kleinen Kamera den Flug des Insekts. Im Hintergrund dröhnen und kreischen die lauten Geräusche einer Millionenstadt. Das laute Aufheulen von Motoren, ein Presslufthammer, nicht weit entfernt, ein Kind schreit, doch dieser eine Schmetterling in seiner wundervollen Pracht übertönt all die Geräusche und die Tristesse der grauen Stadt.
Das Schauspiel dauert nur eine kurze Minute, dann schiebt der Mann, lächelnd, die Kamera in seine Hosentasche, richtet sich auf und macht sich weiter auf den Weg nachhause.

00:23:00
Auf der anderen Seite des Globus, in einem Apartment in Manhattan, und gerade mal 23 Minuten nachdem der junge Mann in Tokio seine Kamera in die Hosentasche geschoben hat, betrachtet Linda, die schon wieder Überstunden machen muss, auf der Internetseite youtube.de, wie sich der schillernde, exotische Schmetterling, inmitten des grauen Betons und dem tosenden Lärm der Großstadt, auf einer wunderschönen Mohnblume niederlässt. Ihr vorher gehetzter Blick verändert sich und ein Lächeln umspielt plötzlich ihre Lippen.

Linda ist gerührt von diesem Schauspiel. Nie zuvor hat sie einen so großen und bunten Falter gesehen. Für einen kurzen Augenblick vergisst sie die Hektik der Arbeit, den Ärger über ihren Chef. Sie postet das Video für ihre 124 Freunde auf ihrer Facebook Profilseite und irgendwie erscheinen ihr die Überstunden gar nicht mehr so schlimm.

00:27:00
In seinem Landhaus inmitten der Natur von Irland öffnet der depressive Dichter George seine Facebook Profilseite. Er spielt das Video, mit dem Titel „Frühlingsgefühle“ ab, welches von einer Freundin aus USA, gepostet wurde.
Er ist berührt von der Farbenpracht des exotischen Falters, von der Poesie des Moments. Ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit und mit jedem Mal abspielen hellt sich sein Gemüt mehr und mehr auf. Er postet das Video auf seiner Profilseite und ergänzt es mit dem knappen Kommentar: „Lichtblick.“

00:33:00
Freddy ist wütend, denn seit einer Stunde wartet er nun schon in der eisigen Kälte des kanadischen Winters auf den Abschleppdienst. Er sitzt in seinem Auto, tippt auf seinem Handy rum und nimmt sich vor, die Jungs vom Abschleppdienst ordentlich zur Sau zu machen und da er, außer sich zu ärgern, nichts Besseres zu tun hat, öffnet er seine Facebook Profilseite. Freddy ist ganz versunken in den stillen Flug eines schillernden Schmetterlings und merkt nicht, dass jemand an die Scheibe seines Landrovers klopft. Der Abschleppdienst. Mit einem Lächeln im Gesicht begrüßt er seine Rettung.

125.234 Menschen weltweit werden an diesem Tag den Flug des exotischen Schmetterlings auf ihren Monitoren beobachten, für einen Augenblick den Stress des Moments vergessen und ein Lächeln in ihrem Gesicht haben.


Stellen Sie sich vor, dieser Schmetterling wäre Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung!

Xing als Businessnetzwerk ist ja nun hinlänglich bekannt. Direkte Kontakte können geknüpft werden, man trifft sich, im Idealfall, auf ein Kölsch, oder wahlweise ein Glas Rotwein und versucht sich an die (wahren) Interessen des Gegenübers heranzutasten. Im Vordergrund steht der direkte Kontakt, die Empfehlung oder sogar eine Anfrage für ein konkretes Geschäft. Bei Facebook hingegen steht nicht der Einzelne, sondern die Community, die Vernetzung der Mitglieder über gemeinsame Interessen im Vordergrund.

Spaß an der Kommunikation ist der eigentliche Motor von social Networks und bietet somit idealen Nährboden für virales Marketing.

Virales Marketing bedeutet simpel ausgedrückt, dass sich eine Information wie ein Lauffeuer verbreitet.

Facebook hat über 350 Millionen Nutzer weltweit und in Deutschland immerhin 4 Millionen. Täglich kommen etwa 250.000 Nutzer dazu.

Damit ist Facebook die ideale Plattform für virales Marketing. In Echtzeit können Infos als Video, Text oder Bild gepostet werden und der Absender muss in der Regel nicht lange auf Resonanz warten. Vor einiger Zeit war es Günther Öttinger, der mit seiner Rede über die Wichtigkeit von Englisch als Businesssprache, die Community-Gemeinde amüsiert hat. Noch bevor die Rede in Funk und Fernsehen breitgetreten wurde, fand das Video seinen Weg durch die Facebook-Gemeinde.

Social Media Marketing – Potentielle Kunden da abholen, wo sie sich in Ihrer Freizeit aufhalten.

Das Beste: Facebook ist völlig kostenlos – noch. Und solange ich mir keine Gedanken darüber mache, wofür meine Profildaten von Facebook genutzt werden (das dürfen die, denn ich habe deren Nutzungsbedingungen akzeptiert), ist Facebook eine echte Bereicherung für mein Leben geworden.

Ein Artikel von Lydia Lenz
– ehrlich gesagt schon von Anfang 2010 ;-)

Für Ihre Fragen zum Thema:
l.lenz@smart-interactive.de