Social-Webdesign: „Social“ ist fast überall mit drin

Beim Begriff Social Media fallen heute fast jedem sofort die „üblichen Verdächtigen“ wie Facebook, Twitter und vielleicht noch Xing ein. Manchen Leuten noch ein paar Plattformen mehr wie LinkedIn, Mister Wong, Wer kennt wen usw.

Was aber die meisten Leute nicht wissen, ist, dass das Social Web aus noch viel mehr Plattformen und Applikationen besteht:

Fast jeder von uns liest beispielsweise die Buch-Rezensionen bei Amazon bevor er sich zum Kauf eines Buches entscheidet. Wir schauen in das Ärzte-Bewertungsportal jameda.de bevor wir einen neuen Arzt aufsuchen – und das, obwohl uns die beste Freundin vielleicht schon längst ihre Ärztin wärmstens ans Herz gelegt hat. Wir halten per interner Nachricht auf Stay Friends ab und zu Kontakt mit unseren alten Schulfreunden und freuen uns über die Mitteilungen die per Email ins Haus flattern, wenn die Petra Familienzuwachs in Form von Kind oder Hund bekommen hat…  und weil wir als „erwachsene Singles“ weder Zeit noch Lust haben, andauernd auf Parties, Veranstaltungen oder in Kneipen zu gehen – suchen wir unseren Beziehungspartner über Parship oder im Dating Café… Natürlich lesen wir auch Blogs zu Themen, die uns wichtig sind und ebenso natürlich schreiben wir ab und zu auch mal selbst einen Kommentar zu einem Blogartikel.

Social-Webdesign: In zeitgemäßem Webdesign stecken heutzutage fast immer auch Social-Funktionen

Sogar in „ganz normalen Websites“ sehen wir oft die aktuellen Twitter-Meldungen des Website-Betreibers. Und gar nicht so selten gibt es noch eine Reihe von Buttons am Rande der Website, die uns ermöglichen, aktuelle Beiträge dieser Website per RSS oder Newsletter zu abonnieren. Wenn wir eine Frage zu einem beruflichen Spezial-Thema haben, dann geben wir das entweder direkt in den Suchschlitz von Google ein und landen danach auf einem Blog oder einem Forum. Oder wir kennen diese Info-Quellen schon und wählen sie ganz direkt an.

Die Scheu vor dem Thema Social Media oder Social Web ist also eigentlich unbegründet: 

Wir sind (fast) alle schon mittendrin und ziehen unseren Nutzen daraus – auch ganz ohne dass wir eine eigene Facebook-Seite haben oder einen Twitter-Account. Das mit dieser Nutzung der Social Media selbstverständlich auch eine Art „moderne Medienbildung“ einher gehen muss, ist klar. Das unbedarfte „soziale Herumspazieren“ kann durchaus Schaden anrichten. Auch davon haben wir alle schon gehört oder gelesen und vor allem das Thema Datenschutz war ja ein negativer Hype in diesem Zusammenhang.

Prinzipiell ist es nicht gut, ein Medium komplett zu verteufeln oder zu ignorieren

Als damals das Internet in seinen Anfängen steckte und es ähnliche Bedenken hierzu gab wie jetzt zum Social Web, da habe ich oft und gerne folgendes Beispiel gebracht:

„Es gibt so viele Schund-Romane, einfach richtig schlechte Literatur. Verblödung pur. Es gibt Seifenopern, Gewalt-Videos und Filme in denen Frauen diskriminiert werden oder rassistische Äußerungen fallen – aber deshalb käme doch niemand auf die Idee, das Medium Buch oder das Medium Film als solches anzuprangern…“

Sonja Radke, Webdesignerin in Köln
im November 2011